Jerusalem im Regen

Heute war ich in Jerusalem. Ich erlebte die Stadt von ihrer grauen Seite. Es hat geregnet wie aus Eimern. Unterstellen machte wenig Sinn, weil es bald wieder anfing zu schütten. So waren meine „laufenden Aktivitäten“ auf die Altstadt beschränkt.

Bei der Gelegenheit habe ich endlich die Grabeskirche besucht. Die Grabeskirche wird von sieben verschiedenen Konfessionen (?) genutzt. Alle sind untereinander zerstritten und achten peinlich genau darauf, dass niemand in den eigenen Bereich eindringt. Als ich in der Grabeskirche war, gab es kein Geschiebe und Gedränge. Nur vereinzelte Touristen waren dort. So konnte ich mir, in aller Ausführlichkeit und Ruhe, ein Bild machen. Das Ergebnis lässt sich kurz zusammenfassen: Man sollte mal dagewesen sein. Dieses unfreundliche Urteil hat damit zu tun, das , aus meiner Sicht, einfach alles überfrachtet ist. Die Kirchen am See Genezareth finde ich viel schöner, weil schlichter.  Aber das ist reine Geschmackssache.

Die nächste Erkenntnis war, das der Jerusalemer Schuk nicht wasserdicht ist. Von oben kam immer wieder Regen durch. So habe ich diesen Schuck auch noch nie gesehen. Eigentlich war er eine einzige Pfütze. Aber niemand sprach mich an. Niemand wollte mich in seinen Laden ziehen. Immerhin.

Schliesslich landete ich im jüdischen Viertel. Ich machte einen kurzen Besuch an der West Mauer. Dann fuhr ich mit dem Bus Nummer 1 nach Mea Shearim und kaufte mir ein wenig ein.

Es regnete noch immer. So verliess mich die Lust auf einen Spaziergang. Ich stieg wieder in den Bus Nummer 1 und fuhr die restliche Strecke zur Zentralen Bus Station.

Eigentlich gehe ich die Jaffna Road mit grosser Freude zu Fuß entlang.

Ich bin ein leidenschaftlicher Fußgänger.

Aber bei so einem Wetter machen Spaziergange keinen Spass.

In Tel Aviv war es dann immerhin trocken und etwas wärmer.

Aber auch dort hat es geregnet.

Morgen fahre ich mit dem Zug in den Süden.

Nach Beer Sheva.